Trotz zahlreicher empirischer Forschungen über die Sprachkompetenzen von CLIL-Lernenden, bleibt die allgemeine Angst bei Lehrkräften und Familien, dass die Kompetenz im Unterrichtsfach von CLIL-Lernenden reduziert wird, im Vergleich zu derjenigen von Lernenden, die die fachlichen Inhalte in ihrer Muttersprache lernen. Einige Forscher sind näher auf die Frage eingegangen, in wie weit der Gebrauch einer Fremdsprache im Fachunterricht die Komplexität der Inhalte zu reduzieren (Hajer, 2000) oder zu vereinfachen (Coonan, 2007) tendiert und sind zum Schluss gekommen, dass die zusätzliche Schwierigkeit, denen CLIL-Lernende auseinandergesetzt werden, fachliche Inhalte in einer Fremdsprache zu lernen, nicht durch die Reduzierung der zu lernenden Begriffe, sondern durch methodologische Strategien gelöst werden soll, die im Unterricht zur prozeduralen Autonomie der Lernenden führt (Wolff, 2007). Damit wird sich das im CLIL implizierte kommunikative, kognitive und prozedurale Potential nicht auf Kosten der Fächer entwickeln. Dies hat als Konsequenz, dass sich die CLIL-Forschung nicht nur auf die von Lernenden erreichte Kompetenz am Ende des Projekts konzentrieren soll, sondern auch auf die Verbindung zwischen der ergebenen Lernerkompetenz und dem methodologischen Unterrichtsansatz. Der erste Schritt der hier beschriebenen Studie war nämlich die Identifizierung einer Forschungsmethode, die nicht nur die Fachkenntnisse der Lernenden nach dem CLILUnterrichtsmodul zeigte, sondern auch sie im Verhältnis zur Unterrichtspraxis analysierte. In der Studie wurde das Forschungsdesign adoptiert, die Badertscher und Bieri für ihre CLIL-Forschung in der Schweiz angewendet haben (2009). Die schweizerische Forschung war komparativ, weil die Forschenden die Resultate von CLIL-Lernenden mit denjenigen von nicht CLIL-Lernenden verglichen haben, aber auch qualitativ: Die Kompetenzen der Lernenden wurden nicht durch standardisierte Tests untersucht, sondern durch Interviews, die vor dem CLIL-Projekt, während dessen und nach dem durchgeführt, aufgenommen und transkribiert wurden. Zugleich haben die Forschenden die Unterrichte auf Video aufgenommen, um die Fachkompetenzen der jeweiligen Lernenden mit der Unterrichtspraxis zu verbinden.

Fachliche Kompetenzen in CLIL: Eine Fallstudie in italienischen Schulen / Ricci Garotti, Federica. - STAMPA. - Band 9:(2016), pp. 207-233.

Fachliche Kompetenzen in CLIL: Eine Fallstudie in italienischen Schulen

Ricci Garotti, Federica
2016-01-01

Abstract

Trotz zahlreicher empirischer Forschungen über die Sprachkompetenzen von CLIL-Lernenden, bleibt die allgemeine Angst bei Lehrkräften und Familien, dass die Kompetenz im Unterrichtsfach von CLIL-Lernenden reduziert wird, im Vergleich zu derjenigen von Lernenden, die die fachlichen Inhalte in ihrer Muttersprache lernen. Einige Forscher sind näher auf die Frage eingegangen, in wie weit der Gebrauch einer Fremdsprache im Fachunterricht die Komplexität der Inhalte zu reduzieren (Hajer, 2000) oder zu vereinfachen (Coonan, 2007) tendiert und sind zum Schluss gekommen, dass die zusätzliche Schwierigkeit, denen CLIL-Lernende auseinandergesetzt werden, fachliche Inhalte in einer Fremdsprache zu lernen, nicht durch die Reduzierung der zu lernenden Begriffe, sondern durch methodologische Strategien gelöst werden soll, die im Unterricht zur prozeduralen Autonomie der Lernenden führt (Wolff, 2007). Damit wird sich das im CLIL implizierte kommunikative, kognitive und prozedurale Potential nicht auf Kosten der Fächer entwickeln. Dies hat als Konsequenz, dass sich die CLIL-Forschung nicht nur auf die von Lernenden erreichte Kompetenz am Ende des Projekts konzentrieren soll, sondern auch auf die Verbindung zwischen der ergebenen Lernerkompetenz und dem methodologischen Unterrichtsansatz. Der erste Schritt der hier beschriebenen Studie war nämlich die Identifizierung einer Forschungsmethode, die nicht nur die Fachkenntnisse der Lernenden nach dem CLILUnterrichtsmodul zeigte, sondern auch sie im Verhältnis zur Unterrichtspraxis analysierte. In der Studie wurde das Forschungsdesign adoptiert, die Badertscher und Bieri für ihre CLIL-Forschung in der Schweiz angewendet haben (2009). Die schweizerische Forschung war komparativ, weil die Forschenden die Resultate von CLIL-Lernenden mit denjenigen von nicht CLIL-Lernenden verglichen haben, aber auch qualitativ: Die Kompetenzen der Lernenden wurden nicht durch standardisierte Tests untersucht, sondern durch Interviews, die vor dem CLIL-Projekt, während dessen und nach dem durchgeführt, aufgenommen und transkribiert wurden. Zugleich haben die Forschenden die Unterrichte auf Video aufgenommen, um die Fachkompetenzen der jeweiligen Lernenden mit der Unterrichtspraxis zu verbinden.
2016
Aufgaben, Handlung und inhaltsorientiertes Lernen (CLIL)
Bolzano
Bozen University Press
9788860460936
Ricci Garotti, Federica
Fachliche Kompetenzen in CLIL: Eine Fallstudie in italienischen Schulen / Ricci Garotti, Federica. - STAMPA. - Band 9:(2016), pp. 207-233.
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